Blackoutfähige PV-Anlage

Was passiert, wenn ich eine PV-Anlage habe aber wegen einem totalen Stromausfall kein Netzstrom mehr da ist? Gibt es Möglichkeiten, den PV-Strom dann trotzdem im Haus zu nutzen? Was müsste man an Vorrichtungen haben? Ginge das ggf. auch ohne Speicherbatterien?

Ja, dieses Phänomen wird üblicherweise von den Solarteuren unterschlagen.
Eigentlich nicht. Es gibt zwar Hybridwechselrichter, welche ohne Stützbatterien arbeiten, aber nur mit der Maximalleistung vom Modulfeld. D.h. wenn bspw. ein Kühlgerät anläuft und mehr Leistung zieht, würde der WR abschalten. Auch hier kann entsprechend nicht mehr Strom bezogen, als generiert werden.
einstein0

Viele WR können die Produktion dynamisch begrenzen. ZB um nur eine begrenzte Leistung ins Netz einzuspeisen, wenn die Anschlussleitung noch nicht ausgebaut worden ist, wird die Netzeispeisung kontinuierlich gemessen. Der WR reguliert seine Produktionsleistung auf Grund dieses Messwert.

Dieser Überschuss-Messwert kann auch Null sein. Auf eine kleine Batterie für die sehr schnelle Änderungen der Leistung würde wohl trotzdem kaum verzichtet werden können.

Und es bleibt die Frage wodurch die stabile 50 Hz Spannungsführung substituiert wird, die ein WR benötigt, damit er sich auf ein Inselnetz synchronisiert und mit der Produktion beginnt.

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ich fahre mit E3DC und bin damit sehr zufrieden

. Eigenstrom nachts und bei schlechtem Wetter
. im Blackout Falle trennt es das Netz und fährt wie nachts
mit Eigenstrom direkt vom Dach oder vom Speicher

Die ursprüngliche Frage von K. Stärk - sowie von vielen anderen PV-Anlagenbetreibern auch - konnte bis dato selten von Jemandem kompetent beantwortet werden. Umso erfreulicher ist die Initiative des VESE, -
siehe oben oder unter www.vese.ch,- einen digitalen Anlass zu diesem Thema zu organisieren. Bin gespannt auf die Erklärungen dieses jungen Fachmannes.

Ich bin auch gespannt. Aber der VESE kocht auch nur mit Wasser.
Und eigentlich ist es ganz einfach: Der klassische Einspeisewechselrichter kann grundsätzlich nicht in ein totes Netz einspeisen, weil netzgeführt. Neuerdings wird sogar Blindleistungskompensation gefordert.
Anderseits arbeitet ein Insel bzw. Hybridwechselrichter nicht ohne Batteriebank und kann darüber hinaus nicht mehr Strom erzeugen, als in Echtzeit verbraucht wird.
Sogenannte Ersatzstromanlagen laufen also auf eine USV hinaus.
Dazu hatte ich vor Wochen einen Aufruf platziert und Mitglieder ermuntert
an einem solchen Projekt mitzuarbeiten. Leider erhielt ich bisher keine Rückmeldungen.
einstein0

Hallo zusammen

Ein notstromfähiger USV-Wechselrichter mit Batterie wie Sofar HYD, GoodWe Hybrid oder Studer Innotec schaltet die PV-Anlage unterbruchsfrei (<20ms) auf das Hausnetz um, wenn das EVU-Netz ausfällt. Wir (SolarGenossenschaft SolAar) verbauen mittlerweile bei mehr als 80% der PV-Anlagen gleich eine Notstrom-Anlage mit.

Hybridwechselrichter wie E3DC oder Fronius Symo Gen24 machen das gleiche, aber nicht unterbruchsfrei.

Theoretisch könnten diese Hybrid-Wechselrichter das ohne Batterien tun, aber hier besteht das Problem der Lastspitzen. Diese könnten natürlich nur bis zur PV-Produktion abgedeckt werden, bei wechselhaftem Wetter wäre keine Kontinuität der Stromproduktion gewährleistet, allenfalls könnte das auch Geräte beschädigen, wenn sie mitten in einem Prozess sind, der nicht abgebrochen oder unterbrochen werden kann. Die Batterien sind daher dazu da, im Inselbetrieb die komplette AC-Hauslast STABIL abdecken zu können.

Unschön sind bei E3DC der Stromunterbruch bei Netzausfall (Umschaltzeit), der sehr hohe Preis und dazu die Lieferprobleme. Momentan bekommt man nichts mehr geliefert, man wird auf 2023 vertröstet.

USV-Fähige Hybridwechselrichter gibt es von Sofarsolar, Studer Innotec und Goodwe.