Meine 30kWp-PV-Anlage (in Betrieb seit 2013) ging am 30.3.21 auf Störung. Der Wechselrichter gab folgende Meldung aus: Fehler E21 (Fehler beim Testen des WR-Relais DC/ACSchaltkreis).
Techniker, unter anderem der EKZ, haben mir einen Ersatz-WR für den Power one Trio 27.6-TL offeriert für etwas über 4000.- und mir gesagt, dass eine Reparatur nicht üblich sei, weil dies von den Lieferanten nicht mehr angeboten werde.
Ich habe mich umgeschaut bekam gleichlautende Antworten, der WR müsse ausgetauscht werden und zwar besser mit einem neuen, nicht mit einem reparierten Gerät. Doch schliesslich bekam ich eine Adresse für eine Reparatur: Taru GmbH in Bargen SH (Martin Tanner). Ich nahm Kontakt auf, brachte den WR in diese kleine Werkstatt und innert Minuten war der Fehler geortet:
Ein Relais ist defekt und wird in den USA bestellt. Nach der Überprüfung mit leichtem Bewegen des Relais stellte sich heraus, dass der WR wieder korrekt funktioniert. Ich habe ihn wieder eingebaut, die PV-Anlage läuft wieder. Sobald der WR wieder auf Störung geht, wird das Relais ersetzt.
Ich hätte von den Technikern (ich fragte mehrere und schaute im Internet) erwartet, dass zuerst der Fehler analysiert und prioritär eine Reparatur angestrebt wird, bevor der WR ersetzt und verschrottet wird.
Ich denke es ist eine Aufgabe der Solarbranche und auch der EKZ, sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft für lange Lebensdauer und Reparierbarkeit von Geräten einzusetzen und
Wege für eine Reparatur aufzuzeigen. Fehlen Fachleute und spezialisierte Firmen in der Schweiz? Gemäss BFE sind heute 110’000 PV Anlagen in Betrieb, das heisst, dass wohl Tausende von Wechselrichtern jedes Jahr in Störung gehen.
Die EKZ hat auf meinen Bericht reagiert: „Ich danke Ihnen für Ihr Feedback. Der Firma EKZ und auch mir persönlich, ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. Leider hatten wir bis anhin keine Anlaufstelle für solche Reparaturen, auch nach diversen Besprechungen mit den Wechselrichter Hersteller wurde uns empfohlen die Geräte auszutauschen.“
Es kann ja nicht sein, dass der Endkonsument das alleinige Risiko und die Verantwortung bei einem Ausfall trägt, er muss die Garantie haben, dass ein Produkt die erwartete Lebensdauer (>20 Jahre) und Qualität hat, um Planungssicherheit für langfristige Investitionen wie eine PV Anlage (40 Jahre!) zu bekommen.
Gibt es Ideen, wie das Problem der kurzen störungsfreien Funktion (?„Geplante Obsoleszenz“) angegangen werden könnte. Es braucht wohl gesetzliche Vorgaben: etwa Garantiezeiten (20 Jahre!), garantierte Ersatzteile, Entwicklung standardisierter Wechselrichter mit definierten modularen Komponenten, Bildungsinitiative für Spezialisten, Strafen bei vorzeitiger Verschrottung(zB hinterlegtes Depot/Reparaturgutschein/Kredit, …)
Sicher sind auch unsere Politiker gefragt.
A. Weidmann