Einbau 6 Ladestationen in MFH. Hausanschluss verstärken?

Gibt es für MFH nur Ladelösungen mit 11 KW oder sind auch Ladelösungen mit 22 KW oder mehr erhältlich?
Unser MFH ist sehr nahe bei einer Trafostation. Hat jemand Erfahrung mit einer Verstärkung des Hausanschlusses? Bin gespannt auf eure Antwort. Danke im Voraus. Grüsse, Sepp

Höhere Leistungen als 11 kW hängen vom Fz ab. Natürlich muss die Summe der möglichen Leistungen im Gebäude auch vorhanden sein.
In unserem MFH habe ich eine einfache Drehstromsteckdose installiert.
Du tust gut daran, dich beim Elektroinstallateur / Versorger zu informieren.
einstein0

Danke für die Antwort. Es ist klar, dass der EI gefragt wird, aber ich möchte von den Erfahrungen lesen.
Wie wichtig ist die Grösse der Anschlussleistung in der Praxis?
Können alle E-Auto mit 22 KW geladen werden? MfG, Sepp

Kläre das mit den 11kW oder stärker mit deinem örtlichen Elektrizitätswerk ab.
Hatte diese Diskussion auch vor einigen Monaten.
Bei uns in der Gemeinde werden nur 11kW Anschlüsse bewilligt. Ausser du hast eine eigene Trafostation.

Beachte: Es gibt auch EV, die nur 1-phasig AC laden können. Bsp. Nissan Leaf. Da bringt auch eine 11 kW Ladestation wenig, weil die Schieflast max 3.6 kW betragen darf.

Mit 1.8 kW laden an der normalen Steckdose lädt eine 40 kWh Batterie in 10 h um +45% auf. Wenn ein Nachladen während der Nacht ausnahmsweise einmal nicht genügen sollte, kann an einem DC Schnellader in der Nähe mit 50 kW Leistung die Baterieladung pro 15 Minuten um +30% erhöht werden.

Klappt gut seit einigen Jahren und schont Batterie und Netzbelastung. Passt jedoch schlecht für tägliche Vielfahrer.

Nur schon das Verlegen einer Leitung für den Anschluss einer Ladestation ist mir für mehrere Tausend Fr angeboten worden. Mit dem gesparten Geld lässt sich viel Nützlicheres finanzieren.

Das ist im Grundsatz richtig, nur die Begründung mit der Schieflast ist Quatsch… Das Auto ist ganz einfach nicht für den EU- Markt und unser Netz konzipiert.

Ob nun 11 oder 22KW ist nicht extrem trivial, rein von der Ladesäule her auch kein markanter investitionsfaktor. Viel interessanter wäre es zu erfahren welche Absicherung das MFH hat und wieviele Ladepunkte eingeplant sind… einfaches Lademanagement inkl Verbrauchsmesung würde wohl eine Anschlussverstärkung erübrigen und in der Praxis keine Auswirkungen auf das Ladeverhalten haben.

Danke allen für euren Input. Die Liegenschaft ist mit 100 Amp. abgesichert und besteht aus 6 Stockwerkeinheiten. In der Einstellhalle sind 6 Ladestationen vorgesehen.

Ferner könnte eine PV-Anlage mit 160 Modulen (JA Solar, China) mit je einer Leistung von 400 Wp eingebaut werden. Jahresertrag ca. 58’000 kWh.
Dazu hätte ich weitere Fragen. Was muss unbedingt beachtet werden, dass eine solche PV-Anlage optimal für die Elektromobilität genutzt werden kann? Bin gespannt auf eure Meinung. Danke im Voraus. Sepp

Der „Quatsch“ (gemäss Felistar) bezüglich Schieflast steht in den Werkvorschriften TAB-CH Ziffer 1.6 „Unsymmetrie“, Abs. (2).

Werden Verbraucher-, Energieerzeugungs- und elektrische Energiespeicheranlagen an einen Aus- senleiter angeschlossen, darf die maximale Unsymmetrie (Leistungsdifferenz) zwischen zwei Aus- senleitern (Phasen / Polleiter) am Anschlusspunkt 3,7 kVA nicht übersteigen.

Im übrigen gibt es eine ganze Menge von EV (auch aus der EU), die nur nur 1-phasig laden können.

Ja ja schon klar, 3.68kVA in der Schweiz, 4.6kVA +10% in DE, 5.0kVA in Spanien und 6.0kVA in Italien…
Der Grund für die Ladeleistung beim Leaf liegt aber am Stromnetz in Japan das nicht 120° zwischen 3 Aussenleiter aufweist sondern 180° Splitphase und den daraus resultierenden 200V (Starkstrom bei 50 oder 60 Hz). Daraus resultiert mit dem maximal möglichen Strom von 33A die angegebene Ladeleistung von 6.6kW in Japan… Der Hersteller hat es einfach nicht für nötig gehalten für Europa den Laderegler anzupassen… eine DC Ladesäule die nun langsam au die Märkte kommen lösen dieses Problem…wenns jemanden zu langsam geht… der Grossteil der PKW`s lädt aktuell aber mit 3x 16A.

bin etwas spät dran, sorry.
Ich habe hier (MFH, 7 Wohnungen, 3*80A/400V) der Steuerung beigebracht, dass die Ladung der Autos immer dann pausiert wird, wenn der diesem Einstellhallenplatz zugehörige Boiler eingeschaltet ist. Die Autos werden nachts immer nur mit dem Minimalstrom geladen (6A resp. 8A beim Zoe). Da früher immer um 01:00 alle Boiler gleichzeitig beheizt wurden (so war der Hausanschluss wohl dimensioniert) und ein Boiler 6 KW resp. ca. 10A zieht (während 1-2 Stunden), entsteht keine Mehrlast. Keine Frage: eine Netzverstärkung braucht es nicht, aber eine geeignete Steuerung.

Hoi Marcel, sind die Boiler noch neu? Ich würde mir auf jeden Fall überlegen WP Boiler zu installieren, die ziehen je nach grösse 500w laufen allerdings mehr 1-2h, meiner je nach Wasserverbrauch 2-5h. Als ich meine PV vor 5 Jahren bekommen habe, hat der Elektriker ein stufenlosen Trafo (weiss nicht mehr wie er das genannt hat) eingebaut und diesen mit dem damaligen Energiemanager verbunden, der hat dann am Tag, wenn PV Strom vorhanden entsprechend geheizt, sonst in der Nacht. Der WP Boiler heute hat eine von mir definierte Zeit wo er auf min 51° heizt egal ob PV Strom da oder nicht (500w habe ich immer bis auf Dez/Jan) wenn dann noch Überschuss vorhanden ist heizt er bis auf max 61°. Kannst du deine eigene Steuerung nicht mit den Boiler verbinden (z.B. mit Shelly als Energiemesser) und so die Wallbox einfach hoch und runterregeln. Allerdings, wenn in einer Wohnung jemand den Backofen und 2-3 Herdplatten anmacht sind das auch 5kW (ich weiss das weil die Kochkombi via Shelly im Solarmanger erfasst wird) und die Autos werden nicht runtergeregelt, ist allerdings nicht über längere Zeit wie beim Boiler.

Danke für deine interessanten Informationen!

Die 7 Boiler sind in jeder Wohnung eingerichtet, also im Wohnungsinneren (hinter dem Haushaltzähler), daher kommen WP-Boiler nicht in Frage (die dürfen nur in unbeheizten Räumen genutzt werden oder brauchen dann Luftanschlüsse ins Freie). Ich messe nur den Haushaltsttrom im Keller und habe die WVS1-Boilersteuerleitung auf das Relais im Shelly 3em für jede Wohnung am Hauptverteiler geführt, in den einzelnen Wohnungen gibt es keine Sensoren/Aktoren. Wenn die Steuerung den Boiler einschaltet, misst sie die Einschaltdauer, während der die Heizelemente Energie beziehen und rechnet einen Langzeitmittelwert für den Warmwasserleistungsbedarf jeder Wohnung aus - dieser liegt so zwischen 190 und 400W. Basierend darauf wird eine Dringlichkeitsliste für die Boileraufheizung erstellt, so dass Wohnungen mit wenig Warmwasserenergiebedarf in der Regel nur alle 32-48 Stunden einen Aufheizzyklus benötigen. Ist die Solarprognose gut, wird dann eine eventuell geplante Nachtaufheizung eines Boilers auf den nächsten Tag verschoben.
Ziemlich ausgefuchst und mit node red auf einem Raspi 4 implementiert, es dauerte einige Zeit, bis alle voll zufrieden waren. Hauptkomfortnachteil dieser Lösung: Niemand weiss genau, wann sein/ihr Boiler aufgeheizt wird. Ich habe den Leuten empfohlen, bei Bedarf auf Thermostatmischer in der Dusche umzustellen.
Im Sommerhalbjahr (Mai-Okt) beträgt der Solaranteil an der Boilerbeheizung 84%, im Jahresmittel immer noch 55% (im Winterhalbjahr frisst die WP die meiste Solarenergie weg).