Energiekosten in einem Altbau (~1970)

WIE HEIZE ICH MEIN HAUS ?

Als ich das Haus 2013 gekauft habe, bestand die Heizung aus einer Ölheizung die per thermische Verteilung das Haus geheizt hat, also via Kanäle die im Haus verbaut waren wurde die Luft in den oberen Stock transferiert, warme Luft steigt ja bekanntlich.

Mir war von Anfang an klar, dass ich kein Ölheizung wollte, egal was für eine. Das Problem aber war, wie ersetzte ich dieses System, es waren ja keine Radioatoren, noch eine Bodenheizung vorhanden.

Da hat mich mein Bruder auf die MCZ Pelletöfen hingewiesen. Dies Öfen stehen in einem Wohnraum und heizen mit Luftausgängen die Kanalisiert werden können auch mehrere Räume. Durch die Kanäle die bereits vorhanden waren konnte ich so das Haus mit so einem Ofen heizen. Und das zu einem günstigen Preis. Den Ofen habe ich in Deutschland gekauft und ungefähr 4000.- Sfr bezahlt. Der Ofen läuft jetzt seit 10 Jahren, nur die Brennschale musste ich mehrmals ersetzten und inzwischen die Zündkerze. Den jährlichen Service mache ich selber, das geht, wenn man die Verbrauchsteile hat relativ gut und braucht etwa einen halben Arbeitstag.

Der Nachteil von warmer Luft ist, dass sie nicht lange gespeichert bleibt, also die Wärme, da ich in einem alten Haus mit einem grossen Specksteinofen aufgewachsen bin kam mir dann die Idee, die Abgase durch einen kleinen Specksteinofen zu leiten bevor sie in den Kamin erreichen. Eine spezialisierte Firma aus der Surselva hat mir diesen Ofen gebaut. Der Specksteinofen braucht ca 3h Laufzeit damit er wirklich so warm/heiss wird, das er auch wärme abgeben kann, solange läuft der Pelletofen aber sowieso meistens um das Haus z.B. am Morgen auf Temperatur zu bekommen. Der kleine Specksteinofen mag danach das Wohn/Esszimmer ca 3-4h warm halten, je nach Aussentemperatur. Nun war ich eigentlich sehr zufrieden mit der Kombination, bis im 2022 die Pelletpreisse explodierten. Ich habe seit 2013 den Verbrauch der Pellets erfasst und der Schnitt lag bei ca. 155 Sack a 15kg, was bis 2021 auf etwa 780.- Sfr kosten kam. Nun wären es, bei gleichem Verbrauch über 1500.- Sfr.

Da der Sommer 2022 heiss zu werden versprach, habe ich im Juli 22 eine Splitklima im OG installiert damit der südliche Teil des OG in der Nacht runtergekühlt werden kann. Im Internet habe ich dann erfahren dass diese Splitgeräte auch gut fürs Heizen gebraucht werden kann und das es Leute gibt die ihr ganzes Haus damit heizen, notabene nicht in Südeuropa. Im August haben dann die Pelletpreise/Sack einen Gump von 6.50Sfr auf 7.20Sfr dann auf 9.50Sfr gemacht. Da ich ja Statistik über den Verbrauch geführt habe wusste ich was das Monetär bedeutete. Die Luft Luft WP im OG hat ~ 1000 Sfr gekostet, wieso installiere ich nicht auch eine im Wohnzimmer ? Bis im Oktober reicht meine eigene PV Leistung um den zusätzlichen Strombedarf abzudecken und danach muss ich halt einen Teil zukaufen. Gesagt getan, ende September war die Luft Luft WP im Wohnzimmer auch installiert und so konnte ich ab dann energieschonend einen Teil meines PV Überschusses selber verwerten. Grob gesagt, die Installation der zwei Luft Luft WP ist in etwa 4 Winter amortisiert, sofern die Pelletpreise so hoch bleiben. Da der Bezug von Strom auch in Zukunft teurer sein wird als die Einspeisung macht es aber sowieso Sinn soviel eigenen PV Strom wie möglich zu verbrauchen. (die Statistik zu November ist in einem eigenen Blogeintrag zu lesen)

Übrigens, mir ist klar, dass diese Installationen nicht dem Qualitätsanspruch in der Schweiz genügt, sei es der Pelletofen den man hört wenn er läuft oder die WP, aber wenn ich denke, was es gekostet hätte damit es dem Schweizer Anspruch genügt hätte, ist mir das egal.

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Dezember 03, 2022

HEIZENERGIEVERBRAUCH/KOSTEN NOVEMBER 2021 ZU 2022

Heute habe ich November 2021 und 2022 verglichen. Da die Pelletpreise seit 2022 um mehr als 100% gestiegen sind habe ich die zwei im Sommer 22 eingebauten Luft Luft Wärmepumpen ausgiebig genutzt. Ein Manko haben sie, die angenehme Wärme des Specksteinofens können sie nicht ersetzten. Die direkte Wärme des Pelletofens allerdings schon. Bezüglich Kosten wäre ich mit den 22 Sack Pellets von 2021 dieses Jahr auf über 220 Sfr gekommen. Mit meinem aktuellen Mix im November 2022 konnte ich die kosten praktisch auf 2021 Niveau halten. Was überall fehlt sind die Stromkosten des Pelletofens. Mal schauen ob die Temperaturen so bleiben dass ich die WP weiter so einsetzten kann. In einer Sache bin ich damit natürlich kein vorbildlicher Bürger, ich brauche damit mehr Strom. Allerdings habe ich in 2022 über 6000kWh eingespeist, damit wurden die Pumpspeicherkraftwerke gefüllt :laughing:… das erlaube ich mir nun zu verrechnen, schlussendlich bekam ich pro kWh nur 10Rp.

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Salü Lucas
Danke für deinen interessanten Beitrag.
Da sieht man schön, wie man optimieren kann.
Hatte bei mir eine ähnliche Ausgangslage, mit einer Holzheizung mit Luftkanälen und Elektro Speicheröfen in einem 60er EFH.
Habe mich aufgrund der speziellen Ausgangslage bei der Kernsanierung für die Infrarot Heizungslösung entschieden. Infrarotheizungen wurden etwas später, ab 2009 für Neuanlagen verboten. Das Haus wurde bei mir noch mit extra geführter Heizungs-Elektroverteilung ausgestattet. Dadurch hatten wir viele Jahre den vergünstigten Wärmepumpentarif für den Heizungsstrombezug.

Mittlerweile wurde eine 18kWp PV Anlage installiert.
Welche über das Jahr mehr Energie produziert, als das wir für Heizung,
Warmwasser Erwärmung und den Haushaltstrom benötigen.

So verschieden die Lösungswege, richtig optimiert, kann daraus eine tolle Gesamtlösung entstehen.
Zusätzlich habe wir einen Chemineeofen der uns jetzt beim Stromsparen unterstützt und als Notfallkonzept bei Stromausfall dient.

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Ich habe nun auch den Dezember 2022 Kosten fürs Heizen nachgeführt. Verglichen mit Dezember 2021 sind mein Kosten um ca. 50 Sfr gestiegen. Grund waren die kalten Tage um den 11 Dezember. Da musste ich die Pelletheizung anpassen und das habe ich auch jetzt nicht mehr Rückgängig gemacht. Ab ca -2° wird es mit den WP ein wenig zäh. So unterstützen die WP jetzt den Pelletofen wenn der nicht läuft. Selbt mit den höheren Tarifen ab 2023 lohnt sich dieser Mixbetrieb immer noch. Die Pelletpreise müssten wohl auf ca 6-7 Sfr/Sack fallen damit es günstiger wird nur damit zu heizen. Interessant ist ja, dass der Energieverbrauch stark gesunken ist, nur der Stromverbrauch ist gestiegen.

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Aus „Gwunder“ hatte ich mal den Stby-Verbrauch einer Split-Klima gemessen und war auf 39 kWha gekommen. Das dünkte mich etwas viel, um nur rund um die Uhr auf ein Funksignal zu warten.
Klar, solche Geräte bieten einen gewissen Komfort -man braucht nur Knöpfchen zu drücken. Ähnlich steht es mit el. Sonnenstoren. In unserem MFH sind deren 7 in Betrieb und jede zieht 4 W rund um die Uhr.
Summiert sich also auch auf 250 kWha.
So ziehen fast alle Geräte mit Fernsteuerung ihren Dauerstrom aus dem Netz…
einstein0

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Ja die brauchen, wie vieles anders im Haus immer Strom, meine Wasch/Geschirr-maschine 4w. die Luft Luft WP :wink: allerdings nur 1w gemäss MyStrom. Ich steuere sie via Switchbot vielleicht hilft das.

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Februar 03, 2023

HEIZENERGIEVERBRAUCH/KOSTEN JANUAR 2023 ZU JANUAR 2022

Ich habe nun auch den Januar 2023 die Kosten fürs Heizen nachgeführt. Verglichen mit Januar 22 sind die Kosten um ca. 90 Sfr gestiegen. Der Pelletofen läuft 3 mal am Tag so dass die Wohnräume immer warm sind. Daneben läuft die WP im OG während den HO Zeiten. In der Nacht habe ich umgestellt und halte 16-17°C inzwischen mit einem Radiator, das Aussengerät der WP ist direkt vor der Balkontüre positioniert und hat mich manchmal geweckt. Der Radiator braucht pro Nacht ca 3kWh Strom, die WP läuft im OG den ganzen Tag auf 21-22° und kommt auf um die 3kWh. Da muss ich mir einen neuen Standort für das WP Aussengerät überlegen. Trotz allem, selbst mit den höheren Tarifen ab 2023 lohnt sich dieser Mixbetrieb immer noch. Im Januar hatte Jumbo seit über 10 Monaten das erste mal wieder eine Pelletaktion, 1 Sack a 15kg 7.95.- statt 9.95.-, gegenüber 4.95.- im 2021 in der Landi. In Deutschland sind die Pelletpreise wieder auf etwas über 400 € /to gefallen, mal hoffen das kommt hier auch so.

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HEIZENERGIEVERBRAUCH/KOSTEN FEB/MAR 2023 ZU FEB/MAR 2022

Im Anhang habe ich Februar und März im Vergleich zu 2022. Ich habe im März mehrheitlich mit den WP geheizt, man sieht es am Pelletverbraucht.

Was aber extrem ist, im März hatte ich den höchsten Stromverbrauch ever, also seit ich es aufzeichne. Bin wohl mitschuld am verpassten Einsparpotential, allerdings hab ich trotzdem nur 20kWh gekauft, sobald die Pellets günstiger werden ändert sich das wieder.

Salü Lucas

Da du mit Splitgeräten heizt, bewegen die sich im Winter nie im guten Wirkungsbereich.
Sie sind einfach nicht wirklich dafür gebaut, auch wenn sie das heizen beherrschen.
Aber auch bei Luftwasser Wärmepumpen ist der Wirkungsgrad bei tiefen Temperaturen schlechter.

Daher einfach das beste daraus machen. :grinning:

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Das mache ich, solange ich deswegen nicht mal Strom kaufen muss, mein Einspeisetarif bewegt sich wieder gegen 14Rp/kWh, ist es immer noch günstiger, als mit per Absprache hochgehaltenen Pelletpreise in der CH überall sind sie 9.95 Fr/15Kg Sack, zu heizen.

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Ich bin der Meinung, dass man Holz (und Derivate wie Pellets, Schnitzel usw.) nur in grösseren Energieanlagen verwerten sollte, in denen man damit auch Strom erzeugen kann. Und wenn möglich, pyrolisieren, statt verbrennen, um weniger CO2 auszustossen und Pflanzenkohle zu erzeugen. Diese kann dann verschiedentlich benutzt werden, um den Kohlenstoff für längere Zeit zu speichern. Kleine und mittlere Pelletheizungen verbrauchen Diesel für den Transport und können lokal auch unerwünschte Abgase und Feinstaub abgeben.
Die Firma Syncraft aus Österreich baut solche Anlagen. Eine kleinere in der Schweiz:

Das Thema Nutzung von Luft / Luft WPs in der Schweiz wurde vor einer Woche auch auf LinkedIn aufgenommen:

Sehr geehrter Hr. Richers,
im Beitrag vom 17. Dez. bezeichnen Sie Pellets u.Schnitzel als „Derivate“, welche nur in grösseren Anlagen verbraucht werden sollten. Fragen:

  1. Wie kommen Sie darauf, diese Produkte „Derivate“ zu bezeichnen?
  2. Wieso sollen Holz u. deren Nebenprodukte in kleinen Anlagen keine Berechtigung haben? Gruss di

Sehr geehrter Herr Richers,

Danke für Ihren Werbebeitrag.
Auch wenn momentan viele im Fernwärme Bau Modus sind, ist es die teuerste Art zu heizen. Da werden sich noch viele, die kostengünstigeren Heizungslösungen zurück wünschen.
Auch läuft man Gefahr, das der Energielieferant einem diktiert, wie viele kWh Energie pro Monat bezogen werden darf. (zb. bei Strommangellage)

Aufgrund der Leistung kann solch eine Anlage vermutlich nur bei energieintensiven Industrie oder Gewerbeanlagen oder Fernwärmeverbünden wirtschaftlich Betrieben werden

Je nach Lage und Anforderung kann solch eine technisch anspruchsvolle Anlage sicher die richtige Wahl sein.