Ich habe neulich von der cradle-to-cradle Idee gehört (https://www.c2ccertified.org). Da geht es darum, dass Produkte in einen totalen Energiekreislauf eingebunden werden. Anscheinend sind solche zertifizierten Fotovoltaik Anlagen so gebaut, dass sie auch wieder vollständig rezykliert (100%) werden können. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden diese Anlagen auch nicht an den Verbraucher verkauft. Die Anlagen bleiben im Besitz der Firma. Der Verbraucher bezahlt nur den Strom, den die Anlagen liefern. Wenn die Lebensdauer der Anlagen erlischt, werden sie von der Firma wieder rezykliert. Der Wirkungsgrad soll grösser sein als bei herkömmlichen (chinesischen) Anlagen.
Zudem würde die Qualität bzw. der Wirkungsgrad chinesischer Fotovoltaik Zellen zeitlich ziemlich abnehmen.
Hat jemand Erfahrung mit zertifizierten Anlagen?
Ob chinesisch oder nicht - das klingt für mich eher nach schöner Versprechung als um etwas revolutionären. Das Glas, Aluminium und Silizium, was in Gewichtsprozenten über 90% vom Material ausmacht, ist problemlos rezyklierbar - andere Substanzen mit sehr geringer Konzentration sind sehr aufwändig. Macht es die Welt besser, wenn die Kunstofffolie oder Kabelisolation nicht eingeschmolzen und verbrannt wird? Ich befürchte, da verspricht jemand viel gutes, macht es aber letztendlich womöglich nicht viel besser, als es Stand der Technik ist.
Aber nein, ich habe keine Erfahrung mit solch “zertifizierten Anlagen”. Dass die Qualität bzw. der Wirkungsgrad chinesischer PV-Zellen zeitlich ziemlich abnimmt, kann ich nicht bestätigen.
Grundsätzlich sollte jedes Produkt so gebaut sein, dass der ganze Lebenszyklus beachtet wird. Eine einfache Wiederverwendung und gute Rezyklierbarkeit ist darum wichtig. Diese Rezyklierbarkeit ist auch im Verkauf ein gutes Argument.
An dieser Stelle sind zwei Aspekte zu erwähnen:
- Wie beim Kauf eine elektrischen Gerätes für den Haushalt ist im Preis die “vorgezogene Recycling Gebühr” (vRG) enthalten. Auf diese Weise ist gesichert, dass nicht mehr benötigte Module an irgendeiner Verkaufsstelle zurückgegeben werden können und in jedem Fall fachgerecht recykliert werden!
- PV-Module altern zwar und verlieren je nach Produkt 0.5 - 1% ihrer Produktionsleistung (Degradation). Aber Sie produzierten immer noch! Gemäss Leistungsgarantie der Hersteller dürfen Sie davon ausgehen, dass alle Produkte nach 25 Jahren noch mind. 80% teils bis zu 88% der Ursprugsleistung erbringen.
Es sind viele Module in Betrieb, welche weit über 20 Jahre alt sind und Elektrizität erzeugen. Gemäss Tests dürfen Sie davon ausgehen, dass ein Modul bis zu 40 Jahre Energie erzeugen wird.
Ob eine zeitlich limitierte “Vermietung” von solchen Modulen sinnvoll ist, ist aus unserer Sicht vielmehr aus wirtschaftlicher, als aus ökologischer Sicht zu beurteilen, darum raten wir Ihnen die Offerte selber nochmal nachzurechnen.
Als Infoline ist es unsere Aufgabe, Fragen aus dem Energiebereich einfach und allgemein verständlich zu beantworten. Wir hoffen mit dieser Antwort eine breitere, auch weniger fachkundige Leserschaft im ForumE zu bedienen.
Freundliche Grüsse
Das mag wohl richtig sein. Ökologisch-revolutionär ist jedoch die Forschung von cradle-to-cradle: https://epeaswitzerland.com/cradle-to-cradle/ Da geht es darum, dass alle Produkte, die wir konsumieren, zu 100% rezykliert werden können. Dies geht auf die Forschung von Prof. Michael Baumgart zurück. Speziell dafür wurde ein Lehrstuhl an der Erasmus Universität in NL-Rotterdam geschaffen. Solarzellen, die cradle-to-cradle zertifiziert sind, haben auch einen viel Grösseren Wirkungsgrad als solche, die in China hergestellt wurden. Siehe: https://www.global.sunpower.com/solar-panel-products/sunpower-maxeon-solar-panels
Allerdings sind sie auch etwas teurer in der Herstellung. Aber der Konsument kauft sie ja nicht. Der Besitz bleibt (wegen der Rezyklierung) im Besitz der Firma.
Das stimmt nicht was du da schreibst… !
Cradle-to-Cradle-Produktstandard umfasst 5 Punkte (Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Einsatz von erneuerbaren Energien, verantwortungsvoller Umgang mi Wasser und soziale Gerechtigkeit… so weit so gut…
Das Module hat offenbar (in Bearbeitung,) die Bronze Zertifizierung was eine Kreislauffähigkeitsindex von >35 voraussetz. Aufgeschlüsselt => 52.5% müssen recyklierbar sein was wirklich kein hoher Wert ist und auch teilweise am Aufbau der Zelle liegt die einfach sehr aufwändig ist und daher schlecht zu rezyklieren ist.
Das mit dem Wirkungsgrad ist einfach nur Quatsch…!!
Die Zellen wurde übrigens (hauptsächlich) auf den Philippinen hergestellt. Die Produktion in den USA/(Mexiko) wurde ausgelagert in ein neues Unternehmen (Maxeon Solar) und die neuen Produkte werden von Tainjin Zhonghouan Semiconductor hergestellt mit Sitz (trommelwirbel…) in Schina…!!
peace!