Wir planen auf einem Werkhofareal im Züribiet PV-Anlagen, vorerst 90 kWp, mittelfristig über 300 kWp. Im Umfeld können wir Wohnungen in einen ZEV integrieren - doch wir erwarten viel Überschuss, dessen Vergütung über die nächsten 20 Jahre sehr ungewiss ist. Wäre eine bezahlbare saisonale Wasserstoff-Speicherung möglich?
Mittlerweile hat z.B. EKZ ein paar H2-Anlagen mit Mehrfamilienhäusern realisiert, das sind meist kleine PV-Anlagen - und auf der anderen Seite stehen grosse Megawatt-Anlagen, wo die Abwärmenutzung eher weniger gegeben ist. Meine Idee war, dass die Elektrolyse mit ca. 50 kW doch preiswert sein sollte, und die Abwärme in den Nahwärmeverbund abgegeben werden könnte, sodass dessen Holzheizung im Sommer nicht laufen muss.
Die Konzeptidee habe ich mit envenion.ch angeschaut, aber eine grobe Kostenschätzung zeigt mir, dass es wirtschaftlich doch (noch) keinen Sinn macht. Aber interessante Erkenntnisse möchte ich doch teilen:
Ein 50kW Elektrolyseur scheint mir mit ca. 140’000 CHF erschwinglich, ebenso eine Brennstoffzelle zur winterlichen Strom- und Wärmeversorgung mit 15 kW (ca. 85’000 CHF). Aber etwa 35’000 kWh vom Sommer für den Winter einzulagern - das scheint mit etwa 700’000 CHF doch ein grosser Kostenfaktor. 20 CHF/kWh ist zwar gut 10x günstiger als ein Batteriespeicher - aber da wir nur einen Zyklus pro Jahr fahren, kostet die Speicherung gut 1 CHF/kWh. Hat jemand eine schlauerer Rechnung? Diese kosten seien mit einem drucklosen Speicher gerechnet, kleinere Speicher mit Flaschenbündeln vielleicht etwas günstiger - brauchen aber Kompressor (mit Verlusten und störungsanfällig) und wird wohl auch nicht viel günstiger.
Also, ich mache es vorerst nicht - auch wenn mir die Ausgangslage auf einem Werkhofareal mit Nahwärmeverbund ziemlich ideal erscheint. Steige aber gerne ein, wenn eine H2-Speicheranlage in einer solchen Grössenordnung für 300’000 CHF erschwinglich ist.
Ich habe dies auch für zwei Standorte geprüft.
1x Nein
1x Prüfen
Solange das neue Mantelerlass Gesetz nicht sauber definiert ist, sind aussagestarke Berechnungen bei PV-Grossanlagen nicht möglich.
Daher…. Einmal mehr… Abwarten bis die Politik vorwärts macht.
Sie beklagen zu Recht, dass die Verwasserstoffung noch unwirtschaftlich ist.
Wenn wir sehen was in der Welt abgeht:
Trump und Putin, daneben im Stillen die Chinesen versuchen die Rohstoffe untereinander aufzuteilen,
unverhohlen hört man auch, wenn nötig mit Gewalt. z.B. Grönland, Ukraine.
Europa ist mit sich selber beschäftigt und findet noch keine passende Antwort
Fazit: die Politik sollte raschmöglichst die Subventions-Ströme zu Gunsten der Verwasserstoffung umlenken! Weil:
an einer kostengünstigen Stromspeicherung (Sommerüberschuss für den Winter) wird immer noch intensiv geforscht, bis eine Massenproduktionstaugliche Lösung in hinreichender Menge am Markt ist wird es noch Jahre dauern.
Sowohl Litium als auch die sonst noch benötigten Metalle und Materialien sind mehr oder weniger problembehaftet. Geopolitik ist nur ein Faktor. (siehe Ukrainekrieg)
Lastwagen elektrisch zu betreiben, wird nur eine Nische bleiben. Batteriegewicht, Reichweite.
Der Ausbau der Photovoltaik wird weiterhin schnell fortschreiten, und damit die nicht speicherbare Überproduktion im Sommer, und immer noch keine Lösung für den Winter. Sprich, man wird die teuren Investitionen zu Spitzenzeiten stillegen. Was für eine unsinnige Verschwendung!
Warum wird nicht schon längst in die Verwasserstoffung investiert? Wasserstoff, auch wenn für deren Produktion rel. viel Energie aufzuwenden ist, ist immer noch besser, als PV-Anlagen stillzulegen! Aber er ist immerhin „grün“ und problemlos speicherbar, und ein erstklassiger, wenn nichtderEnergieträger der Zukunft.