Kosten für PV-Anschluss-Gesuch

Wir haben ein EVU welches Fr. 254.- Gebühren verrechnet für die Prüfung eines PVA-Anschlussgesuch, notabene eine Anlageerweiterung. Ist dies bei allen EVU’s der Fall?
Gibt es Möglichkeiten die Rechnung zu stornieren, oder kann der SSES/VESE da Einsprache erheben.

Leider sind solche Gebüren allgemein verbreitet. Mit Frs 254.- bist du noch gut bedient, in der Stadt Lausanne sind es zB Frs 1200.-. Es gibt aber zum Glück auch viele EW’s, die das gratis machen.
Was kann dagegen gemacht werden? Wir sind mit diesem Thema im Bereich der Gebürentarife der Verteilnetzbetreiber (VNB), welche ja bekanntlicherweise als Monopolbetriebe keine Konkurrenz haben. Diese Tarife müssen im Prinzip nichtdiskriminierend und verursachergerecht sein. Falls man mit einem Tarif nicht einverstanden ist, muss man sich mit einer Klage an die ElCom wenden, welche dann die Prüfung vornimmt, um zu sehen, dass der verlangte Tarif auch dem effektiven Aufwand des VNB entspricht. Leider ist es aber für ein VNB sehr einfach, solche Kosten darzustellen, denn fast alles kann kann geltend gemacht werden, bis zum Betriebsausflug des Unternehmens. Ein gutes Beispiel sind die berühmten Gebüren für die Lastgangmessung: diese varieren zwischen den VNB zwischen Frs 0 und Frs 1440 pro Jahr für exakt die gleiche Leistung (siehe hier), ohne dass die verschiedenen Klagen je etwas bewirken konnten.
Besserung kann in diesem Gebiet einzig von einer (Teil-)Liberalisierung des Messwesens erwartet werden. Die einzige andere Möglichkeit ist es, auf den VNB öffentlich und politisch Druck auszuüben, so dass dieser freiwillig seine Gebüren ändert: dies hat im Sommer 2015 bei der Romande Energie funktionniert, als diese die Gebüren für den Anschluss einer PV-Anlage quasi über Nacht auf über Frs 1000 erhöht hatten: es gab einen Sturm der Entrüstung, und nach ein paar Wochen wurde der neue Tarif wieder abgeschafft, mit der lustigen Begründung, die Kunden hätten diesen eben nicht richtig verstanden (siehe hier)