Kupferbleche an eloxierten Alu-PV-Modulen - ist das problematisch?

Hallo,

wir sind gerade dabei eine PV-Anlage mit Arres-Indachmodulen zu realisieren. Die Anschlussbleche sollten im Rahmen der Dacharbeiten vom Dachdecker/Spengler gemacht werden. Dieser hat die Bleche in Kupfer vorgesehen. Die Bleche hätten direkten Kontakt mit den eloxierten Alu-Modulen. Dass Kupfer mit blankem Alu reagiert und das Alu mit der Zeit korrodieren kann, habe ich inzwischen gelernt. Der Spengler sagt, auf Grund der Eloxierung wäre das kein Problem. Ich bin nun aber unsicher, da ich verhindern möchte, dass in ein paar Jahren die seitlichen Module korrodieren.
Hat jemand hier konkrete Erfahrung von Kuperblechen an eloxierten Modulen oder kann sonst einen fundierten Rat geben?

Danke & Grüsse
FL

Ja, die eloxierte Schicht ist meistens der Grund, warum viele PV-Module „in der Luft hängen,“ anstatt auf Potenzialerde. So gesehen gebe ich deinem Dachdecker Recht.
Meine Frage wäre bloss, wie der Kontakt Erd- und Blitzableitertechnisch gelöst wird.
Anderseits denke ich, dass korrodierte Alurahmen dein Gebäude überleben (vernachlässigbar).
einstein0

Alu-Klemme und Alu-Runddraht
oder
Edelstahlklemme und Kupferdraht

Hallo Florian, ich habe einen früheren Arbeitskollegen (promovierter Kraftwerks-Chemiker mit jahrzehntelanger Erfahrung. Er schreibt mir auf Deine Frage:
„Al- und Cu-Bleche müssen geerdet sein, damit ist jede Polarisierung (Unfall mit der PV-Anlage) ausgeschlossen.
Die Al-Seite die in Kontakt mit Cu ist, sollte mit einem Anstrich geschützt werden.( Dicke ca 0.1 mm).“
Meine Meinung: Statt dem Anstrich der Kontaktflächen würde ich aus dem Baumarkt ein silbernes „Panzerband“ an den Kontaktflächen aufkleben. Unsere Aufdach-Anlage braucht das nicht, ist aber mehrfach an die Blitzschutz-Erdung angeschlossen. Gruss EVpositiv

Hallo Klaus,
vielen Dank für die Antwort. Das mit dem Panzerband haben wir auch schon vorgesehen (ist ein speziell gummiertes Klebeband vom Dachdecker). Lackierung mit einem Isolierlack wäre auch eine Option.
Du schreibst, bei dir ist das nicht nötig, da die Anlage (Panele und Bleche) an die Erdung angeschlossen ist. Hat das Einfluss auf, bzw. verhindert eine Kontaktkorrosion zwischen Al und Cu-Blechen? Ich dachte, für die Kontaktkorrosion reicht die direkte Verbindung von Al & Cu und die Einwirkung von Feuchtigkeit. Also z.B. eine Alu-Schiene, die auf ein Kupferblech geschraubt wird und dem Regenwasser ausgesetzt ist.

Danke & Grüsse
Florian

Potentialausgleich hat keinen Einfluss auf die Korrosion. Was mit Polarisierung gemeint ist, ist mir ein Rätzel… sollte wohl eher Potentialisierung heissen… wobei ich den Ausdruck noch nie gehört haben… jedenfalls metallische Elemente auf dem Dach müssen geerdet sein (Potentialausgleich)

Hallo Florian, ich habe geschrieben, dass wir eine AUF-Dachanlage haben, s. Bilder auf der Homepage unter „Situation“ > PV+e-mobile, deshalb stellt sich das Problem bei uns nicht. Aber Du und Felistar Ihr habt Recht, ein metallischer Kontakt reicht, um lokale (!) Kontaktkorrosion durch die zwei unterschiedlichen Metalle zu erzeugen. Allerdings oxidiert Aluminium an der Luft so gut und schnell, dass dadurch schon meist eine Isolation erzeugt wird. Hatte mal an einem Heizungsrohr am Übergang Stahlrohr auf Messing-Muffe ein Korrosionsproblem bis zur Undichtigkeit.
Habe gerade im Baumarkt nochmal nachgeschaut. Das Band das ich meinte, ist von tesa, grau, Bez. Powerband, 25 m zu ca. CHF 10.-, Also sollte man das Problem mit 2 Rollen lösen können. Sicher einfacher als eine Lackierung bzw. streichen. Aber sowohl die Kupferverkleidung als auch die Panels an den Blitzschutz anschliessen.