Mittagssperre für Wärmepumpe bei vorhandener PV

Hallo zusammen

Ich betreibe eine 13kW PV (mit Eigenverbrauch, ohne KEV) und seit kurzem eine Wärmepumpe als Ersatz für eine Gasheizung.
Mein Energieanbieter sperrt mir von 10:45 bis 12:00 die Wärmepumpe.
An schönen Wintertagen produziert unsere PV-Anlage 4-5 kW um die Mittagszeit, genügend, um die Wärmepumpe zu betreiben.
Infolge der Sperrfunktion sinkt die Raumtemperatur in unserem Haus bei kalten Tagen um bis zu 2 Grad Celsius. Um 12:00 Uhr muss die WP diese 2 Grad wieder nachheizen, wodurch sie auf Voll-Last läuft und dadurch 8 kW Strom benötigt (notabene ca. 4 kW Strom aus dem Netz).

Ist das ein marktübliches Verhalten der Energieanbieter, dass PV-Betreiber mit einer Stromsperre bestraft werden?

Beste Grüsse

Diese Mittagssperre ist eine völlig sinnlose Massnahme, ein alter Zopf aus den Zeiten, wo man Mittags nicht Wäsche waschen durfte, um das Netz nicht zu überlasten. Auch in meinem Haus aus der 40er Jahren kann ich nur entweder Kochen oder Waschen. Dazu gibt es im Keller einen Handumschalter.

Heute ist die Situation genau umgekehrt. An einem sonnigen Mittag entsteht derart viel Strom, dass man grosse PV-Anlagen und Windkraftwerke ferngesteuert abschalten muss. Mit diesem Überangebot könnte man tausende von Wärmepumpen versorgen.
Der Energieanbieter behindert Ihre Bemühungen um Eigenverbrauchsoptimierung! Aber den zwangseingespeisten Ökostrom kassiert er gerne gegen eine wahrscheinlich lausige Vergütung.

Wenn man sich überlegt, wie viele Elektroautos auch um die Mittagszeit an öffentlichen Ladesäulen bis zu 50kW aus dem Netz ziehen, ist Ihre Wärmepumpe dagegen ein Kleinverbraucher.

Der einzig plausible Grund für diese Sperre könnte sein, dass Kochen (mittags) und die WP zusammen den Hausanschluss überlasten.

Es wäre interessant zu erfahren, wer dieser Energieanbieter ist.

Kurt

Das Elektrizitätswerk anschreiben und höflich um die Aufhebung der Sperre zu bitten - mit PV als Begründung - mag unter Umständen schon was bringen. (Vielleicht könnte VESE so ein Standardschreiben aufsetzen.) Guerrila-Taktik wäre es, die Sperre einfach zu überbrücken - für rebellische Elektrofachkräfte einfach, aber schon nicht der saubere Weg.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Sperre auch als Rundsteuersignal ausgelöst wird - so wie die Boilersperre um 22 Uhr. In der Vermutung, dass dem so ist, sollte ein EW an Sonnentagen das Rundsteuersignal ganz einfach nicht aussenden. Dann kann bei viel Solarstrom alles überall laufen, aber an trüben Wintertagen bleibt die Mittags-Sperrung doch aktivierbar.

Danke für eure Antworten.
Einspeisung wird mit 6 Rappen vergütet, Bezug kostet 20 Rappen.
Höfliches Anfragen hat die letzten zwei Mal innert eines Jahres nichts gebracht.
Antwort: vom Elektriker ein Relais einbauen lassen, das die WP frei schaltet, sobald die PV genügend Strom liefert. Die Kosten dafür liegen natürlich bei mir. Liefert die PV auch nur 100 W zuwenig, läuft die WP nicht.
Guerillia-Taktik ist keine Lösung, umso mehr als der Energie-Anbieter einen Zähler mit Funk-Fernausleser installiert hat, so dass er laufend über den Stand meines Bezugs/meiner Einspeisung informiert ist…

Mein Energieanbieter hat sich überraschend bei mir gemeldet und die Mittagssperre raus genommen.
Es geschehen doch noch Wunder!
Erledigt.

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Vielleicht liest er hier mit und wollte kein schlechtes Bild abgeben :slight_smile:

Als Volleinspeiser bin ich von Gesetzes wegen nicht an den Versorger gebunden. Anders als in D, wo PV-Anlagen über die Mittagszeit abgeregelt werden müssen, erachte ich die bewährte Rundsteuertechnik, womit die Lastverteilung in der Schweiz geregelt wird als die bessere Lösung. Der vom Versorger schaltbare Tarif hatte bisher keinen Nachteil für uns, ist aber auch entsprechend günstiger.
So laden wir auch unser Emobil bei Niedertarif…
einstein0