Optimale Steuerung der Komponenten?

Das ist genau das Problem: Jede Wärmepumpe, Lüftung etc. wird anders angesteuert. Und wenn die mal eingebaut sind, dann werden die nicht so schnell ausgetauscht, Software Updates gibt es kaum. Das macht die ganze Sache so unflexibel und je nach dem auch instabil. Bei mir waren es verschiedenste Bus-Systeme:

Lüftung Comfoair von Zehnder: RS232 Anbindung
SolarEdge Wechselrichter: RS484 Modbus, oder Modbus TCP
Stromzähler Algodue EC80A 3Phase 4Wire: Modbus TCP
Wärmepumpe von AIC: BACNet über TCP
Licht: Dali
Storen: KNX

Leider ist es damit ja nicht getan. Oft müssen auf der Gegenseite (zb. dem Wechselrichter) die Kommunikationeinstellungen ebenfalls angepasst werden, oder man installiert dort einen zusätzlichen Stromzähler, der gängigste Weg. Das ist leider einfach Aufwand, Aufwand den wohl niemand zahlt.

Und je nach Typ Wärmepumpe (Luftwasser vs. Solewasser/Grundwasser), Zähler (Eigener Wärmepumpenzähler oder alles über Allgemeinstrom), modulierende oder nicht modulierende Wärmepumpe muss man auch die Eigenverbrauchsoptimierung ganz anders programmieren.

Dazu sind die Wärmepumpensteuerungen auch aus dem letzten Jahrhundert. Eigenverbrauchsoptimierung mit PV war für die Entwickler wohl ein Fremdwort. Der Standard PV-Ready bedeutet eine Verbindung des Wechselrichters mit der Wärmepumpe über eine einfache Freigabe. Und das ist alles andere als intelligent. Immerhin sorgen mittlerweile modulierende Wärmepumpen für bessere JAZ.

https://www.alpha-innotec.ch/alpha-innotec/know-how/pv-ready-sg-ready.html

Ich habe beim Heizen und der Warmwasser Zubereitung daher auf eine einfache Relais-Schaltung verzichtet und passe je nach verfügbarem PV-Strom, Wetter und Wärmebedarf die Heizkurven an, oder senke und erhöhe die Zieltemperatur des Brauchwassers. Damit lässt sich der Strombedarf nochmals um 10-15% senken.

Zudem gibt es zwei verschiedene Betrachtungsweisen PV-Strom zu nutzen: Entweder möglichst viel PV-Strom selber brauchen, oder möglichst wirtschaftlich, so dass die Stromrechnung tiefer ist. Eine einfache Relais Schaltung genügt in den Übergangszeiten oder bei schlechtem Wetter kaum. Und ein Heizstab ist im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe ziemlich das schlechteste was man machen kann: Ein COP von 1 ist hier das Resultat.

Ich berechne daher den minimum PV-Anteil über folgende Formel, damit ich sehe, ab welchem
CHF Preis sich der Einsatz lohnt (wegen den Differenzen Hochtarif zu Niedertarif).

anteil_pv = (1 - (ntimp/htimp)) / (1 - (htexp/htimp))

Eingeschalten wird die Wärmepumpe nur, wenn der Anteil PV-Strom über die letzten 15 Minuten auch wirklich so konstant war. Mit einem Batteriespeicher ist natürlich alles nochmals anders.

Und dann müssen Flip/Flop Effekte vermieden werden, indem man definiert welche Lasten wie lange laufen müssen (Mindestlaufdauer einer Wärmepumpe, optimale Anzahl Takte pro Tag) oder ob die Last problemlos mehrfach hintereinander abgeworfen werden darf (Rohrbegleitheizung, Kondensationstrockner, Autolade-Station).

Diese Flexibilität bieten einfache Steuerungen einfach nicht.