Schweizer EWs und ihre Windparks im Ausland

Gestern in der NZZ am Sonntag (19.5.2018):

Umstrittene Investitionen in EU-Ökostromanlagen
Stromversorger buttern im Ausland Milliarden in erneuerbare Energien. In der Schweiz dagegen stockt der Ausbau.

Dann fragt man sich: Findet für die Schweizer EWs die Energiewende nur im Ausland statt?

:scream: Sehr traurige Sache, vor allem wenn man bedenkt, dass die Stromversorger zu fast 100% der öffentlichen Hand, das heisst uns allen, gehören.
Ist ist also fast so, wie wenn meine Gemeinde oder mein Kanton beschliesst, im Ausland mit meinem Steuergeld Kindergärten, Altersheime oder ÖV-Netze zu bauen und zu betreiben, weil es da wegen lokalen Subventionen rentabler ist.

Für den Stromversorger steht an oberster Stelle die Frage: “Führen die Folgen meines Investitionsentscheides zu einem business case?” Wenn ja dann los! Offenbar ist es ein business case, in grossem Stil in spanische Solarkraftwerke oder Norddeutsche Winkraftwerke zu investieren. Damit legen sich vor allem die grossen Netzbetreiber einen grünen Mantel um. Was müssten wir tun, damit auch ohne Erweiterung der Subventionen Solarstromüberschuss grösserer PV-Anlagen zum business case wird?
Wenn auf dem Energiepreis des über alle Netzebenen und tausende von Kilometern importierten “Ökostrom” verursachergerecht seine wahren Transportkosten wären, würde der lokal in Netzebene 7 und 5 eingespeiste Ökostrom gegenüber den Importen konkurrenzfähig und würde zum business case!
Dazu muss aber “augenblicklich” das immer noch gültige Netznutzungsmodell nach dem Ausspeiseprinzip auf ein Einspeiseprinzip Modell gewechselt werden. “Augenblicklich” deshalb, da der Investitionsabfluss rasant wächst und die bestehende Netznutzung immer schwieriger zu korrigieren ist.

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Die Umstellung vom Ausspeiseprinzip zum Einspeiseprinzip bei den Netzkosten sehe ich auch als angebracht wichtigen Schritt. Wissen Sie, welches Gesetz hierfür ggf. wie anzupassen wäre - oder ob eine solche Umstellung in der Schweiz unrealistisch ist, weil der ganze europäische Strommarkt nach dem Ausspeiseprinzip geregelt ist?

(Zum Thema ausländische EW-Investitionen - finde ich nicht so dramatisch - Hauptsache es wird saubere Energie produziert - wo auch immer. Aber natürlich bin ich auch dafür, dass die Rahmenbedingungen auch hierzulande investitionsfreundlich angepasst werden sollten… 10 Rp/kWh nationaler Rückliefertarif wäre eine einfach-logische Forderung.)

«So kann die Energiewende in der Schweiz nicht funktionieren»

titelt die BZ heute. Damit bin ich auch längst einverstanden.
Suzanne Thoma klopft sich in dem Interview auf die Schulter. Doch wenn man genauer hinsieht -und die Geschichte der BKW kennt ist die Kritik an ihrem Konzernumbau berechtigt.
(Solar)strom ist geradezu wertlos geworden und warum man auf einer norwegischen Insel in WKA’s investiert ist eher unlogisch.
Daneben konkurenzieren die BKW unsere KMU’s mit Lösungen für das Energiemanagement, anstatt sich auf ihr Kerngeschäft; -die Stromerzeugung zu konzentrieren…
einstein0

seit Jahren bezahlen die grossen EWs sehr tiefe Rückliefertarife, nun steigen die Energiekosten in unseren Nachbarländer…

… ich würde gerne beim Marktpreis bleiben und nicht jetzt erst auf kostendeckende Tarife wechsel.

Und HKNs aus dem Ausland sollten nur bedingt akzeptiert werden (Umkreis max.100 km)

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