Statisches vs. dynamisches Lademanagement

Was ist der Unterschied zwischen statischem und dynamischen Lastmanagement?
Beim statischen Lastmanagement wird ein fixes Kontingent des Hausanschlusses für das Laden der Elektroautos reserviert. Dieses kann auf die zu ladenden E-Autos aufgeteilt werden. Die reservierte Last ist maximal so hoch, dass es auch bei einem hohen Stromverbrauch im Gebäude (z.B. Abends, wenn alle Anwohnenden zu Hause sind) zu keiner Überlastung kommt.

Beim dynamischen Lastmanagement wird keine fixe Last reserviert, sondern stets die gesamte verfügbare Last intelligent aufgeteilt. Das Lastmanagement erkennt, wie viel Strom aktuell im Gebäude verbraucht wird. So kann vor allem zu Zeiten mit einem niedrigen Stromverbrauch im Gebäude eine viel höhere Ladelast ermöglicht werden, z.B. nachts, wenn ein Grossteil der Anwohnenden schläft.

Bei den Begriffen muss man aufpassen, da sie nicht immer einheitlich verwendet werden. Einige Anbieter sprechen bereits beim hier erklärten statischen Lastmanagement von dynamisch, da die Ladeleistung abhängig von der Anzahl zu ladenden Autos dynamisch angepasst wird. Entscheidend beim dynamisch intelligenten Lademanagement ist, dass die Ladeleistung stets abhängig vom aktuellen Stromverbrauch des Gebäudes angepasst werden kann.

Wer eine grafische Erklärung sucht, wird z.B. hier fündig.

Was wird empfohlen?
Es ist schwierig, eine Faustregel festzulegen, da die Entscheidung stark von der individuellen Situation abhängig ist. Auf jeden Fall sollte nicht nur der Bedarf heute, sondern auch in Zukunft berücksichtigt werden.
Bei einer (auch künftig) geringen Anzahl an Ladestationen kann ggf. ein statisches Lastmanagement ausreichen. Ein dynamisches Lastmanagement macht in vielen Fällen aber bei einem kleinen Hausanschluss oder bei einer höheren Anzahl an Ladestationen Sinn, da die Ladezeiten ansonsten sehr lange dauern können.
Wenn langfristig mehrere Ladestationen geplant sind, empfehlen wir durch einen Fachexperten abklären zu lassen, ob ein statisches Lastmanagement ausreichend ist. Ab 3-5 Ladestationen ist häufig ein dynamisches Lademanagement sinnvoll.

Was sind eure Erfahrungen?

Ich habe unser BEV schon an einer öff. Ladestation angesteckt und mich nach dem Shopping geärgert, dass nichts geladen wurde.
Deshalb lade ich seither nur noch zu Hause, oder an privaten Steckdosen.
Grundsätzlich finde ich „Lademanagement“ im öffentlichen Bereich unsinnig.
Wie das künftig als private Lösungen aussieht, in Einstellhallen und Parkplätzen sehe ich als sehr problematisch an, auch wenn dereinst eine faire Abrechnung in Aussicht gestellt werden sollte. Letztendlich geht es auch nicht mehr nur ums nackte Laden, sondern die Autos können auch ferngesteuert klimatisiert und in sehr ferner Zukunft als bi-direktionale Stromspeicher missbraucht werden.
Einzig in Ascona stand unser BEV schon an Power-Chargern:

  • keine Parkkosten
  • keine Stromkosten
  • bis 50 kW DC, dafür in einer halben Stunde geladen; -vorbildlich!
    einstein0

Ohne Lastmanagement können Mehrfach Ladeanschlüsse nicht an bestehender Infrastruktur bewältigt werden. In DE ist ab 2. Ladepunkt zwingend. das kommt auch bei uns.

Statisches LMM: Ein fix kalkulierter Strom wird auf alle ladebereiten EV verteilt.

Beim statischen Lastmanagement muss ich vom worst case Verbrauch einen grosszügigen Sicherheitszuschlag machen, damit die Summe von max. Verbrauch & der 100% belastete Ladestrom nie, nie über den Gesamtstrom steigen.
Beispiel MFH 100A Anschluss Wochenmessung max. 60A Verbrauch Sicherheits Abstand 10A. > Rest Ladestrom 30A. Risikofaktor: prov. Anschluss am Allg… Anschluss 16A , Total 106A, gefährdet Sicherungsauslösung.

Dyn. LMM: Anschlusspunkt minus gemessener Strom wird auf alle ladebereiten EV verteilt

Beim dynamischen Lastmanagement schätze ich das MFH Beispiel mit 100A Anschluss, besonders Nachts einen Minimalstrom Jmin.von ca. 15A, das kann bei der Jmax Wochenmessung genau abgelesen werden. Jmin 15A stünden mit 10A Sicherheitsmarge 75A Ladestrom zur Verfügung, ohne Sicherungs Auslöse Risiko, auch bei prov, Anschlüssen.
D.h. im Schwachlastzustand 2,5 fache Ladeleistung.
Darum vergütet EWZ bei Dyn. LMM 60%, bei Statischem LMM 40% der Ladeinfrastruktur Kosten.