Thermische Kollektoren auf Westdach 30 Grad

Weiss jemand Bescheid, ob es Sinn macht, thermische Kollektoren auf einem genau nach Westen ausgerichteten Dach mit 30 Grad Neigung vorzusehen, Standort Mittelland. Oder ist eine solche Ausrichtung einfach zu schlecht für die Wärmeerzeugung, und man macht lieber PV?

Gegenüber einer nach Süden ausgerichteten Anlage reduziert sich der Ertrag mit einem Westdach um ca. 15% bei einem Neigungswinkel von ca. 30°. Das gilt aber auch für eine PV-Anlage. Der Ertrag ist aber noch genügend hoch, so dass sich eine Installation lohnt.

Ob eine PV-Anlage oder eine solarthermische Anlage sinnvoller ist, hängt vor allem auch von der eigenen Wärmeversorgung ab. Wenn beispielsweise eine Wärmepumpe installiert ist, würde ich immer dazu tendieren eher eine PV-Anlage zu bauen als eine solarthermische Anlage. Einerseits kann ich so hohe Eigenverbrauchsraten erzielen und andererseits in der Regel die Dachfläche besser ausnutzen. Ein weiterer Aspekt bei der PV-Anlage ist die Elektromobilität. Wenn man vor hat in der nächsten Zeit ein Elektroauto anzuschaffen, spricht dies tendenziell eher für die PV-Anlage.
Wenn allerdings eine fossile Heizung installiert ist, empfinde ich aus ökologischer Sicht eine solarthermische Anlage als sinnvoller, weil ich damit einen fossilen Energieträger substituieren kann. Während ich mit einer PV-Anlage zwar auch sauberen Strom produziere, aber der Strommix in der Schweiz ist tendenziell schon sauber.
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch eine Kombination von beiden Systemen, was aber tendenziell teurer wird und je nach dem optisch eventuell nicht sehr ansprechend ist, insbesondere bei Aufdachanlagen.

Ich denke auch, dass es ertragsmässig nicht drauf an kommt, ob thermisch oder photovoltaisch.
Es gibt da gute Tabellen, die den Einfluss von Orientierung und Dachneigung aufzigen (z.Bsp:
https://www.photovoltaik-web.de/photovoltaik/dacheignung/dachneigung ).
Wenn Wärme direkt brauchbar ist, ist thermisch sicher eine gute Wahl.