Verbrenner verschrotten oder doch lieber möglichst lange weiterfahren?

Hallo Zusammen

Ich möchte von eurem Schwarmwissen profitieren. Und zwar geht es um folgendes:

Die nächsten 4 Jahre (Leasingvertrag) habe ich noch einen Skoda Kodiaq, den ich aufgrund meiner aktuellen Situation (genügend Platz für Familie, viel Reichweite) benötige. Nun möchte ich eigentlich so bald wie möglich, also spätestens nach Ablauf des Leasings auf ein Elektrofahrzeug wechseln.

Was ist nun für die Umwelt die beste Lösung? An sich sollte man, wenn man das Fahrzeug schon hat, auch möglichst lange fahren, oder nicht? Man hört dazu oft, dass das nicht stimmt, weil der Verbrenner im Vertrieb ja so noch viele weitere Jahre Emissionen freisetzt. Also wäre die beste Lösung nach Ablauf des Leasingvertrags das Auto zu verschrotten. Dies kann ich mir finanziell aber auch nicht leisten kann. (dies trifft vermutlich auf die meisten von uns zu)
D.h. ich würde den Wagen nach 4Jahren an die Garage zurückgeben und er wird dann von jemand anderem weitergefahren. Macht das Sinn?

Alternativ könnte ich mir aber vorstellen, sobald ich in meiner Tiefgarage auch laden kann, ein kleines Occasion Elektrofahrzeug als 2. Wagen zu kaufen. Das Ziel wäre damit möglichst viel der Fahrstrecken abzuwickeln.

Wie seht ihr das Thema? Was würdet ihr mir in dieser Situation raten?

Danke für eure Hilfe!

Besten Gruss, Benjamin

Salü Benjamin

Bei jedem Neuwagen hast du Abschreibungen.
Bei einer Occasion etwas kleinere.
Ein vierjähriges Fahrzeug zu verschrotten finde ich ein Unding,
Da steckt viel graue Energie drin. Im weiteren Fahrzeugleben ersetzt es vermutlich ein stärker umweltverschmutzendes Fahrzeug und später wenn es in den Export kommt gleich nochmals eine weitere Dreckbüchse.

Ein Entscheidungskriterium für mich wäre die Energiemenge ab PV Anlage welche ich in das Fahrzeug stecken kann.
Ein weiteres, ob mich das Elektrofahrzeug reizt oder nicht.
Einfach ein E-Auto zu fahren damit man eines hat finde ich nicht zielführend.
Für das Geld für den zusätzlichen Parkplatz, Reifen, Gebühren etc. kannst du umwelttechnisch auch etwas bewegen.
In vier Jahren wird sich viel auf dem E-Markt bewegen.
Liebe Grüsse
Patrik

Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die nächsten Jahrzehnte immer noch neue Verpenner produziert werden, finde ich auch unsinnig, ein noch fahrtüchtiges Auto zu verschrotten.
Wir stellen uns gerade die selbe Frage, möchten eigentlich ein Elektro - Wohnmobil anschaffen.
Doch erstens sind generell alle Wohnmobile eine Verschwendung von Recourcen, brauchen viel Platz, ob auf der Strasse, oder da wo sie zu 98% nur herumstehen und zweitens gibt es unser „Wunschauto“ noch nicht.
Einziger Vorteil: Auf dem Fz-Dach könnte der Strom zum Fahren und „Wohnen“ erzeugt werden und wenn die Karre nur herumsteht, könnte sein Speicher
bi-direktional verwendet werden.
Da wir auch bereits ein BEV besitzen, finde ich deine Alternative als Zweitauto ein smartes Vorhaben!
einstein0

Danke für deine Antwort Patrick.
Finde den Punkt einleuchtend, dass bei einem Verkauf nach 4 Jahren, das Fahrzeug wenigstens eine alte Drecksschleuder ablösen kann.

Der Umstieg auf ein E-Auto würde aus Überzeugung erfolgen.
Leider haben wir keine PV-Anlage, sobald aber die Ladestation durch den Vermieter installiert wird (voraussichtlich Ende 2022) werde ich aber mit 100% Solarstrom aus der Gemeinde laden können.
Mein Vergleich bezüglich Kosten/Verbrauch meines aktuellen Verbrenners mit einem vergleichbaren Elektroauto hat mir gezeigt, dass ein Elektroauto für mich in der Nutzung definitiv günstier kommen würde.
Und ja, ich denke auch, dass ich die nächsten 4 Jahre noch viel tun wird.

Ich werde mir nochmals überlegen, ob ich mir, sobald die Lademöglichkeit zu Hause besteht, ein kleines Occasion-E-Auto kaufen soll um zumindest die Alltagsstrecken nicht mit einem 10l/100km Verbrenner zu bewältigen. Dies wäre für mich eher ein Entscheid aus ökologischer Sicher als aus Kostensicht, denn dies würde im Endeffekt pro Monat zu ca. 160.- Mehrkosten führen.

Meine ursprüngliche Frage war ja, ob ich nach 4 Jahren aus ökologischer Sicht lieber den Verbrenner so lange wie möglich weiterfahren soll oder vielleicht doch besser auf ein Elektroauto wechsle. Diese Frage wurde von dir grösstenteils beantwortet, danke! :slightly_smiling_face:

Danke @einstein0 für deine Antwort.
Deine Überlegungen bezüglich Wohnmobil sind auch absolut berechtigt.

Ich werde mir das mit dem elektrischen Zweitauto definitiv überlegen. Bis die Lademöglichkeit in meiner Tiefgarage vorhanden ist (ca. Ende 2022) habe ich noch genügend Zeit nach einem geeigneten Occasion-Wagen zu suchen.

Hallo Benjamin, für das Klima ist ganz klar ein kleines E-Auto am besten. Habe da mal für einen Kollegen ein paar Stichworte zusammengestellt:
**Wenn schon, dann ein richtiges E-Auto, kein Hybrid oder Plug-In-Hybrid!
Kaufen:

  • Batterie ca. 64 kWh
  • Garantie auf Batterie > 7 Jahre
  • Ladebuchsen für Typ 2 (AC) und CCS (DC)> 50 kW
  • Ladekabel für Steckdose 230V/8A
  • Bereifung mit Ganzjahresreifen
  • Ggf. Adapter für Hausladestation vom Dach
  • Energie bzw. CO2-Etikette für die Windschutzscheibe
    Und
  • LED-Scheinwerfer
  • Wärmepumpe für die Klimaanlage
  • Batterie-Management-System (BMS) zur Temperaturregelung der Fahrbatterie beim Fahren und Laden
  • Rückfahrkamera
  • Warn-Geräusch bei Geschwindigkeiten < 10 km/h

Aus meiner Sicht und 6 Jahren Nutzung eines KIA Soul EV zu empfehlen:

  • KIA e-Soul (den alten Soul EV gibt es nur noch gebraucht)
  • Hyundai Kona
  • oder als Zweitwagen ein gebrauchter mit kleiner Batterie, der schon nach ca. 30.000 km klimaneutral ist.