Verhindern Banken die finanzielle Erholung der Bevölkerung?

Hallo zusammen,

obwohl die Löhne, laut allen Medien in Deutschland stetig steigen, steigt ebenfalls die Zahl der Bedürftigen. Die Null-Zins-Politik der EZB hat die Banken und Versicherer sehr reich gemacht. Obwohl natürlich auch hier auf sehr hohem Niveau gejammert wird. Denn Aktienunternehmen verdienen nur bedingt daran. Banken haben die Aufgabe Kredit zu vergeben und die Bevölkerung mit Geld zu versorgen. doch seit einiger Zeit, wollen Banken das Papiergeld reduzieren und vor allem werden immer weniger Kredite an Zahlungswillige Kunden vergeben. Besonders schlimm ist es bei der Baufinanzierung. Die Hürden sind der Wahnsinn und das gesamte Risiko geht ausschließlich zu Lasten des Antragstellers. Daher denke ich, dass Banken nicht nur in Deutschland die wirtschaftlichen Erfolg massiv (negativ) beeinflussen. Wie ist eure Meinung?

Hmmm, finde das ein ganz schwieriges Thema und kenne mich mit dem Deutschen-,Europäischen- und auch Schweizer Bankensystem nur bedingt aus. Die Frage tangiert vielseitige Bereiche wie Soziologie und Ökonomie, denn wie sieht eine gerechte Kreditvergabe aus und wie muss diese ausgestaltet werden, dass auch Normalverdienende vom System profitieren können, ohne dass ein all zu grosses Risiko besteht? Die Immobilienblase in Amerika hat ja gezeigt, dass eine lasche Kreditvergabe unglaublich negative Konsequenzen hat und die einzelne Person am Schluss mehr kostet, ganz abgesehen von den menschlichen Tragödien, die dadurch verursacht wurden.

Fakt ist aber, dass Personen, welche bereits von den Eltern und Grosseltern gewisse Vermögenswerte übernommen haben, einen grossen Vorsprung haben, insbesondere wenn diese Liegenschaften besitzen. Ein amerikanisches Beispiel lautet: vor 50 Jahren hat eine Familie 14’000 US-Dollar für ein Haus und Grundstück bezahlt, heute hat die gleiche Liegenschaft einen Wert von über 600’000 US-Dollar und die Familie musste dazu nie Miete bezahlen. Bei uns wird das wahrscheinlich nicht ganz gleich sein, aber das Beispiel zeigt auf, dass die Akkumulation von Kapital dazu führt, dass diejenigen, die bereits Vermögen haben, einfacher an noch mehr kommen, während Personen aus Familien ohne Vermögenswerte viel unwahrscheinlicher mit gleicher Arbeit zu gleich hohem Kapital kommen (–>Prinzip der Akkumulation). Das erklärt vielleicht teilweise auch die ansteigende Anzahl von Menschen, welche mit extrem wenig finanziellen Mittel auskommen müssen. Und dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit den “Absprung” nicht nicht schaffen und daher auch keinen Kredit von einer Bank bekommen. Das wiederum führt auch dazu, dass sich Personen mit wenig Kapital kaum richtig an der Energiewende beteiligen können. Wer kein Haus und kein Geld hat, kann auch keine Anlage kaufen. Wer von Gehaltszahlung zu Gehaltszahlung lebt, kann sich auch nicht kollektiv beteiligen, weil die bspw. die 1000CHF für Anteilsscheine an eine Solargenossenschaft schlicht nicht vorhanden sind. Meine persönliche Meinung ist, dass das ein Systemfehler und nicht unbedingt ein Fehler der Banken ist (die sollen ja dafür sorgen, dass sich eine Krise wie diejenige von 2008 nicht wiederholt, d.h. auch entsprechend hohe Hürden für Kredite aufstellen). Die logische Konsequenz daraus ist: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.

Dass Banken immer noch viel zu viel in fossile Energien investieren, ist dann nochmal eine ganz andere Sache :roll_eyes:

Nun, es liegt einfach zuviel Geld herum. Jeder kann sich alles leisten.
Seit der Nullzinspolitik in der Schweiz platzieren wir Termingeld in Australien.
Den Schweizer Banken entziehen wir laufend Bargeld und bluten unsere Konten aus. Weitere investitionen in die Elektromobilität und PV sind geplant.
Dabei ist zu hoffen, dass wir nicht das schwedische Modell “Bargeldlos” übernehmen.
einstein0