Hat jemand Erfahrung mit einem Nutzniessungsvertrag bei Finanzierung von PV Anlagen auf Dächern Dritter?
Ein Dachnutzungsrecht kann womöglich nicht verhindern, dass die PV Anlage juristisch dem Eigentum vom Dacheigentümer zugeordnet wird. Bei einer Nutzniessung wäre das klar, die finanzierende Solargenossenschaft erhält dafür klar die „Früchte“ der PV Anlage.
(Im Kanton Bern sei ein Baurecht für PV auf Dächern Dritter möglich, im Rest der Schweiz nicht.)
Wir haben mittlerweile einen Grundlastvertrag mit Stromabnahmepflicht im Grundbuch eingetragen. Die PV-Anlage zum Eigenverbrauch wird im Konkursfall womöglich als Gebäudebestandteil qualifiziert. Bei einer Grundlast akzeptieren wir vorab, dass die PV-Anlage im Eigentum vom Dachpartner ist - aber es besteht eine Grundlast über den Anlagewert, der sich mit dem Abkauf vom Solarstrom mindert.
In meinem Vertrag einer 30 kW-Anlage auf einem Clubhaus habe ich die gegenseitigen Interessen so geregelt, dass ich dem Club den Solarstromüberschuss während des Tages zum Eigenverbrauch gratis abgebe und dafür keine Dachnutzung zu bezahlen habe. Sozusagen eine Win-Win-Situation mit einer einfachen Überschusseinspeisung…
einstein0
Dazu gleich eine Anschlussfrage: Was ist ein angemessener Preis für eine Dachmiete? Und welche Form eignet sich da am besten, pro qm, pro produziertes kWh, etc.?
Am wichtigsten finde ich eine Versicherung, falls mal etwas aussergewöhnliches passiert.
Darüber hinaus eine möglichst tiefe Miete, oder eben eine Abmachung womit beide Seiten vom Solarstrom profitieren. Dies hängt wiederum von den Umständen ab: Zähler, Einspeisevergütung, Eigenverbrauch etc. Steuertechnisch wäre auch ein “Sponsoring” interessant, statt Dachmiete.
einstein0
Wir haben oft 2% vom Stromertrag als Nutzungsentschädigung zugesagt. Das waren einst 100 CHF/kWp - einmalig bei Inbetriebnahme - heute kaum noch die Hälfte. Einmalige Auszahlung einfacher als jährlicher Abrechnungsaufwand wegen wenigen CHF…
Aber wenn der Dachpartner den Strom selbst bezieht, erhält er bei uns lieber einen günstigeren Strompreis. Dass seine Dachmiete seinen Strompreis erhöht, bringt kaum was.