PV Anlage im Eigenbau unmöglich in der Schweiz?

Wie es der Titel schon sagt, ich komme nicht weiter.

Aufgrund meiner beruflichen Ausbildungen und derzeitigen beruflichen Tätigkeit bin ich mehr als qualifiziert die DC und AC Seite meiner Anlage zu installieren.

Aber Elektriker mit voller Konzession der ESTI wollen von der DC Seite eh nichts wissen, schon gar nicht wenn sie es nicht verkauft haben. Und den solarteuren mit teilkonzession der ESTI bin ich ziemlich schnuppe, die ersaufen ja in normalen Aufträgen.

Bin ich richtig informiert, dass ich als Privatperson die DC Seite der Anlage nicht ohne teilkonzession beim Netzbetreiber (EKZ) anmelden kann?

Dass ich die AC Seite abgeben muss war mir schon immer klar, ist aber auch verständlich. Auch die Protokoll vor Inbetriebnahme ist ja klar nur von bestimmten kontrollfirmen machbar.

Freue mich auf jegliche inputs zur Sache, auch wenn ich’s vielleicht begraben muss.

Ich arbeite mit einem Solarteur freundschaftlich zusammen und baute bisher einen Grossteil meiner Anlagen selber.
einstein0

Eigene Hardware oder vom solarteur?

Wechselrichter sind ja bis Ende Q1 nächstes Jahr ausverkauft.

Und habe schon alle solarteure im Umkreis abgeklappert, nur absagen. Elektriker ebenfalls für den DC teil.

Das grösste Problem sind eigentlich die Anmeldungen, Prüfberichte, Beglaubigung Anmeldung bei Swissgrid etc.
Die Hardware hatte ich bisher grösstenteils selber beschafft, musste jedoch mein letztes Modulfeld dreimal zeichnen, weil zwischenzeitlich die Module vergriffen waren.
So hatte ich auf gut Glück zuerst die Module bestellt und erst dann die Aufträge vergeben…
einstein0

Interessant, danke für die Info.

Bin Momentan einfach ziemlich deprimiert.

Dachdecker wäre bereit um das Gebäude in dem Bereich neu zu decken, mit Vorbereitungen für die Schienen. Ich wäre bereit, der Zulieferer wartet nur noch auf die Bestellbestätigung aber ich kann nicht loslegen ohne einen Partner.

Habe für diese Partnerschaft auch grosszügig Geld eingeplant aber bis jetzt will niemand was davon wissen.

Kann mir nicht vorstellen, dass von Sichtung der Pläne, des Gebäudes und der Hardware mehr als 2 Arbeitstage benötigt wird. Die administrativen Arbeiten mit den Netzbetreibern kann ich nicht abschätzen. Nochmals mal 2 Tage?

Wie auch immer, ich versuche noch den einen oder anderen aber dann ist Schluss.

Wie gross soll denn deine Anlage werden und wo wohnst du?
einstein0

Ich kann versuchen, für dich einen Partner zu finden.
einstein0

Phu das wäre natürlich toll!

20kw Anlage
2x 10kw Hybridwechselrichtern
2x 10kwh Powerwalls

Montieren möchte ich das in Rafz ZH.

Von meinem Kollegen im Reintal habe ich noch keine Antwort erhalten.
Hast du schon hiermit versucht: https://www.energieschweiz.ch/stories/sonnenseitig-bauen-gegenseitig-helfen/
Mein Grossist Elektro Troller bietet ebenfalls Selbstbaukurse an.
Doch dein Vorhaben ist ehrgeizig mit Speicher.
Speicher insbesondere unterstütze ich nicht.
einstein0

Edit: Nachtrag: Der Kollege Solarteur bedankte sich, aber winkte ab;
Voll ausgelastet bis Mitte 23. Tut mir leid.

Speicher ist auch noch nicht 100% sicher. Bin’s mir halt gewohnt aus dem Wohnmobilbau. Installiere pro jahr ca. 20 kleinst-anlagen auf Wohnmobilen …

Speicher finde ich gut. Klar spricht auch einiges dagegen. Mir gibt es ein gutes Gefühl. Im Ernstfall kann ich dank offgrid weiterhin produzieren und den Überschuss den Nachbarn abtreten.

Für mich gehen die Kosten unter Versicherungsprämien.

Beste Grüsse
PV-Pinocchio
Paolo

Neben meiner Notstromversorgung hatte ich einen Testspeicher in Betrieb.
Doch seit mein Versorger beinahe Net-Metering-Tarife zahlt, liegen 5 kWh in unserem Wohnmobil. Den Rest erledigen die Hybrid-Wechselrichter.
Einen stationären Speicher finde ich okologisch höchst bedenklich und unwirtschaftlich. Es gibt einfachere Lösungen als das bisschen Solarstromüberschuss in den Sommermonaten vom Tag in die Nacht zu retten.
einstein0

Kosten und Tarife sind halt relevant. In Europa gekaufte Speicher lassen sich ja niemals amortisieren bevor sie hops gehen. Ist auch völlig crazy, vergleicht mal die Preise von 70kwh Speicher zu Hause im Keller und einem 70kwh E Auto von VW zB. Da bekommt man ein Auto geschenkt zum gleichen Preis.

Wenn dann wird der Speicher importiert. Die lassen sich amortisieren. Bei 5-6$ pro kwh und 80% Auslastung bei jedem cycle und 3k-6k theoretischen cycles kein Problem.

Man hat halt ein grosses Risiko wegen Garantie und dass man verarscht wird. Aber das muss ja jeder selber wissen.

Speicher bringt es halt nur wenn man eine genug grosse Anlage hat. Für ein EFH mit 10 kWp oder so gibt es fast keine Anwendung. Im Sommer hat man genug Sonne tagsüber und braucht nachts kaum Strom. Speicher bringt also nichts. Im Winter hat es zu wenig Sonne um den Speicher zu füllen, geht alles direkt ins Warmwasser oder ins Auto. Bleiben nur ein paar gute Zyklen in der Übergangszeit wo noch geheizt werden muss (Frühling/Herbst).

Wohnmobil klingt interessant. Da bin ich auch dran. Wir sollten uns mal treffen!
einstein0

Um die Sicherheit von elektrischen Niederspannungsanlagen zu gewähren, legt die NIV (Niederspannungs-Installationsverordnung) fest, welche Personen befugt sind solche Arbeiten auszuführen und wie der Sicherheitsnachweis erbracht werden muss. Aus diesem Grund müssen für die Anlage Mess- und Prüfprotokolle bzw. der Sicherheitsnachweis (SiNa) abgegeben werden, welcher für jede Photovoltaikanlage DC und AC-seitig erstellt werden muss. Unterschriftsberechtig sind hier nur Personen, welche die notwendigen Bewilligungen haben.

Möchte man möglichst viel von seiner Photovoltaikanlage selbst installieren, können wir die Seite www.selbstbau.ch als Anlaufstelle empfehlen. Hier findet man wichtige Informationen sowie einen Leitfaden, wie man seine eigene Photovoltaikanlage mit fachlicher Unterstützung erbauen kann. Neben all den Informationen sind auch Kontaktangaben zu regionalen Selbstbaugenossenschaften aufgeführt. Neben einer fachgemässen Planung/ Dimensionierung der Photovoltaikanlage werden auch die notwendigen Dokumente durch die Selbstbaugenossenschaft sichergestellt.

Wir hoffen dieser Input verhilft zu einem erfolgreichen Projekt.

Danke für die inputs, hatte die letzten Tage auch Kontakt mit zwei Genossenschaften. Einige Mitglieder haben sich auch Zeit genommen, mit mir zu telefonieren, was ich sehr zu schätzen weiss.

Bleibt nur noch eins für mich. Meinen ehemaligen Lehrbetrieb (Elektriker) bearbeiten. Die machen eigentlich kein solar, aber vielleicht machen sie für mich eine Ausnahme.

Mir war es schon klar das es ohne Konzession nicht geht. Mir war beim erstellen dieses threads das Ausmass der Situation am Markt nicht klar. Und so wie ich aus einigen Gesprächen raus gehört habe, war Eigenbau vor einigen Jahren noch etwas unkomplizierter. Hatte jetzt doch mit Dachdeckern und Elektrikern Kontakt die beide aus verschiedenen gründen ganz aus solar ausgestiegen sind.

Und ich arbeite jetzt halt in einer unregulierten Branche. Im Wohnmobil-bau schreit kein Hahn danach, wer die MC4 Stecker gepresst hat. Anyway, ist ein anderes Thema und wird auch irgendwann die nächsten Jahre ändern (EU greift da schon mehr durch).

Dann sonst bleibt nur noch warten. Warten bis all die Aufträge abgearbeitet sind. Genossenschaft Winterthur macht Besprechungstermine für Sommer 2023, argau/Solothurn haben auch 200 Projekte in der Warteschleife.

Unser dorf-solarteur nimmt nicht mal mehr aufträge an.

Oder ich Wechsel die Branche und als einstellungsbedingung meinen Eigenbau.

Ich werde versuchen in den kommenden Monaten eine Anlage im „Eigenbau“ zu realisieren. Etwa 130 kWp auf einem Gewerbegebäude. Ich sehe mich da als Projektleiter, werde meine Kontakte ausreizen, die Komponenten einkaufen und einen Elektroinstallateur die schöne „Büroarbeit“ erledigen lassen.
Obs funktioniert werden wir sehen.
einstein0

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Hallo Peter,
Konntest du dein Eigenbau-Projekt schon realisieren? Ich möchte ein ähnliches Projekt starten. Auf unserem Bauernhof haben wir mehrere Dach- und Lagerflächen, auf denen bis zu 500 kWp installiert werden könnten. Bisher hat uns die schwache Zuleitung zum Hof von der Umsetzung abgehalten. Nun hat unser Netzbetreiber endlich eingelenkt und wir können hoffentlich bald eine neue Zuleitung inkl. Trafostation bauen (Baugesuch läuft). Dies würde auf unserem Hof einen neuen Energie-Betriebszweig ermöglichen. Mein Ziel (falls der Trafogebäude-Bau bewilligt wird) ist es, die Anlagen Schritt für Schritt in Eigenregie mit unseren Hof-Mitarbeitern zu erstellen. Bevor wir mit der ersten 60 kWp-Anlage loslegen, wäre ich froh um Feedback und Erfahrungen von Leuten wie dir, die bereits Anlagen in Eigenregie erstellt haben. Herzliche Grüsse, Andi

Nun, da die Anlage auf ein Fremddach zu liegen kommt, waren mir der Aufwand und die Verantwortung
zu gross. Unser Verein ist erst dabei, den Vertrag mit dem Gebäudeeigentümer zu schmieden, dann geben wir den Auftrag einem lokalen Solarteur.
Dagegen war der Carport mit einem 10 kWp-Modulfeld letzten Sommer geradezu ein Kinderspiel:
Die Module passten locker in unseren Camper, dann ein paarmal auf dem Dach ducken, wenn Leute vorbeigefahren waren, den kurzen Graben ausheben, einen Betonfräser für den Durchbruch beauftragen und den Rest hatte mein befreudeter Elektroinstallateur erledigt.
Inzwischen hatte die Anlage bereits 7 MWh erzeugt…

Mit einem Landwirt hatte ich leider negative Erfahrungen gemacht:
Ich hatte die Anlage geplant und die Komponenten eingekauft.
Dann erkundigte ich mich über die Sicherheitsvorkehrungen:
Die Bäuerin: „Wir wollen die SUVA nicht mehr in unserer Hütte haben.“
Es war ein Stalldach mit rund 20° Neigung; Abstürzen praktisch unmöglich.
Doch prompt fuhr ein SUVA-Funktionär vorbei, holte uns vom Dach (hatte auch kein Unterspannetz).
Als der Bauer nicht einlenkte, gab ich das Projekt auf und schrieb gewisse Kosten ab.
Zu meinem Glück, denn nach einem halben Jahr stellte sich heraus, dass eine grosse Anzahl neuer Welleternitplatten undicht waren und ausgetauscht werden mussten.
Schade, die Anlage hätte > 30 MWh/a produziert…
einstein0

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